Willkommen
Altstadt
Neustadt
Westendorf
Münzenberg
Johannis Gemeinde - Süderstadt
St. Wiperti Klostergut
=> Geschichte des St. Wiperti Klosterguts
Quarmbeck
Karte
Gästebuch
Links
Impressum
Kontakt


St. Wiperti Quedlinburg

 

St. Wiperti wurde im 9 Jahrhundert vom Kloster Hersfeld aus gegründet und beherbergte einen ungeregelten Klerikerverband. Zwischen 901 und 912 brachte Otto der Erlaucht, der dem Kloster Hersfeld als Laienabt vorstand, die Wipertikirche in den Besitz der Liudolfinger.

 

Der Sohn Otto des Erlauchten, König Heinrich I. lies diesen ersten Kirchenbau abbrechen und eine Saalkirche errichten. Bereits in dieser Zeit wurden der Quedlinburger Burgberg und Teile des Klosters St. Wiperti als Osterpfalz und Königshof von den Ottonen Genutzt, doch die genauen Beziehungen zwischen den beiden sind bis heute nicht vollständig erklärbar.

 

Zwischen 961 und 964 wurde in St. Wiperti ein immer weiter geregelter Kanonikerverband eingerichtet.

 

Bei seinem Osteraufenthalt im Jahr 1000 kehrte Otto III. vom Burgberg in „seinen Hof im Tal“ zurück und hielt dort einen Reichstag ab. Im selben Jahr verfügte er den Einbau einer Krypta in den bereits bestehenden Kirchenbau.

 

Die Bedeutung Quedlinburgs als Osterpfalz und Reichsversammlungsstätte ging in den nächsten Jahrzehnten immer weiter zurück. Sie ging sogar soweit zurück, dass Kaiser Barbarossa vor seinem Besuch 1154 das Osterfest in Magdeburg feierte und erst danach nach Quedlinburg abreiste. Dies könnte jedoch mit der Umwandlung des Kanonikerkonvents in ein Prämonstratenserkloster zusammenhängen. Denn auf betreiben der Äbtissin Beatrix II. bestätigte der Papst Eugen III. im Jahr 1146 die Umwandlung in ein Kloster der Prämonstratenser. Dies ging mit einer Neuregelung der Pfründen einher und wurde nicht ohne Widerstand der Kanoniker hingenommen.

 

Die ersten neuen Chorherren kamen aus dem Kloster Kappenberg (westfälische Zirkarie), spätestens 1224 jedoch gelangte St. Wiperti in die sächsische Zirkarie, an deren Spitze das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg stand.

 

Aus den Jahren zwischen 1146 und 1547 sind uns noch circa 180 Urkunden erhalten geblieben, die zum größten Teil die Besitzverhältnisse des Klosters betreffen. Bis 1266  wuchs das Kloster soweit an, dass die Bebauung bis über den bereits ummauerten Bereich erweitert werden musste. Auch die Türme wurden wohl kurz vor 1266 angelegt oder wenigstens erneuert.

 

Dem Kloster scheint es in den nächsten Jahren so gut gegangen zu sein, dass Äbtissin Bertrade II. 1277 eine scharfe Verordnung erließ, um der ausschweifenden und zügellosen Lebensart der Chorherren Einhalt zu gebieten.

 

Im Verlauf der Fehde des Grafen Albrecht II. von Regenstein mit der Stadt Quedlinburg 1336 wurden große Teile des Klosters, darunter die Türme und der Kreuzgang, zerstört. Herzog Otto von Braunschweig zwang jedoch die Quedlinburger, die Türme und den Kreuzgang wieder aufzubauen. Dennoch konnte sich das Kloster von diesem Schlag erstmal nicht erholen und 1371 wurden ihm aus diesem Grund die Abgaben an den Papst erlassen.

 

Im Verlauf des 15. Jahrhunderts geriet es unter den Einfluss der Klosterreformbewegung, was zu einer wirtschaftlichen Konsolidierung führte und dem Kloster zu einer zweiten wirtschaftlichen Blütezeit verhalf. Selbst ein fünfzig jähriger Streit mit der Stadt Quedlinburg über das Gehölz am Brühl konnte sich das Kloster problemlos leisten. Das erhaltene reich geschmückte Evangeliar von 1513 zeugt noch heute vom Reichtum dieser Tage.

 

In den wirren des Bauernkrieges (1524 – 26) wurde das Kloster erneut verwüstet. Auf betreiben des Herzogs Georg von Braunschweig sollte das Kloster zwar wieder Aufgebaut werden, doch geschah dies nie.

 

1546 wurde der Schatz des Klosters von der Äbtissin Anna II. von Stollberg eingezogen und als sich der letzte Probst des Klosters verheiratete wurde das kloster aufgelöst.

 

Zwar gab es im dreißigjährigen Krieg Bestrebungen das Kloster dem Prämonstratenserorden zurückzugeben, doch misslang dies. Das Gut wurde  im 16. Jahrhundert noch vom Stift selbst verwaltet, jedoch bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurde es verpachtet. Die Klosterkirche diente seit der Reformation den Gemeinden Neuer Weg, Westendorf und Münzenberg als Gemeindekirche.

 

Von 1672 bis 1674 wurde die Kirche grundlegend restauriert. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden zahlreiche Gewölbe innerhalb der Kirche angelegt und mehrer Gebäude außerhalb erweitert.

 

Nach der Aufhebung des Damenstifts 1802 fiel das Wipertigut 1812 an die Stadt Quedlinburg. In diesen Jahren wurde über Abriss oder Verpachtung diskutiert. Nach vielen Angeboten und Versteigerungen, kaufte Ludwig Baentsch die nun reichlich verstümmelte Domäne und brachte sie allmählich, durch Zukauf, auf ihren früheren Umfang von 1400 Morgen Land. Allerdings benutzte er die Kirche als Scheune und die Krypta als Molkereikeller.

 

Im Jahre 1936 wurde die Wipertikrypta von den damaligen Machthabern beschlagnahmt und als SS – Weihestätte profaniert.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg bemühten sich Denkmalpfleger um eine fachgerechte Instandsetzung der Klosterkirche. 1954 wurde ein Vertrag zwischen dem Rat der Stadt und der St. Mathildis – Gemeinde über die Nutzung abgeschlossen. Die Restaurierungsarbeiten wurden von 1955 bis 1959 unter der Leitung des Institutes für Denkmalpflege Halle (Saale) durchgeführt. Hierbei wurde das vom Marienkloster auf dem Münzenbergs stammende frühromanische Türbogenfeld (Tympanon) am Eingang zur Kirche eingebaut. Die Kirche wurde 1959 durch Weihbischof Friedrich Maria Rintelen neu geweiht und wird seither in den Sommermonaten von der katholischen Gemeinde St. Mathilde für die Sonntagsmessen genutzt.

 

Seit 1995 wird die Kirche von einem Förderverein betreut und erforscht.

 

                                         

 

 

21581 Besucher


Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden